25.06.2024 | Erstmals in diesem Format kamen die vier IG Metall Geschäftsstellen Bad Kreuznach, Mainz-Wiesbaden, Offenbach und Darmstadt zu einer gemeinsamen Aktivenkonferenz zusammen. Diese fand am 21. und 22. Juni in der MEWA-Arena in Mainz statt. Rund 100 Funktionäre und Aktive aus den gesamten Regionen, aus den Betrieben und Geschäftsstellen, nahmen an der Veranstaltung teil.
Ziel des regionalen Schulterschlusses ist es, betriebs- und regionsbergreifende Strategien zu entwickeln, um gestärkt und solidarisch in die bevorstehenden Auseinandersetzungen zu gehen. Aus der Region Bad Kreuznach, Idar-Oberstein und dem Hunsrück nahmen u.a. Beschäftigte der Firmen Continental, Boge Elastmetall, KHS, Musashi sowie LMS sowie Bito-Lagertechnik teil.
Im Fokus standen zum einen der Austausch über unterschiedliche Aktions- und Streikmethoden als auch die gegenseitige Unterstützung bei Warnstreiks. „Konkret wollen wir als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter der KHS in Bad Kreuznach zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen des Standortes in Worms unsere Aktionen in der Tarifrunde abstimmen und gegenseitig unterstützen“, so Mario Paulus, Betriebsratsvorsitzender der KHS in Bad Kreuznach. Auch Kolleginnen und Kollegen der Firma Continental in Rheinböllen wollen zusammen mit dem Continental-Standort in Babenhausen (bei Darmstadt) künftig gemeinsame Streikationen durchführen. „Schon in der Vergangenheit haben uns die Kolleginnen und Kollegen aus Babenhausen im Kampf um unseren Zukunftstarifvertrag unterstützt. Den Weg wollen wir weitergehen“, so Jürgen Schwinn, Betriebsrat der Firma Continental in Rheinböllen.
Die bezirkliche Tarifkommission der IG Metall – u.a. zuständig für die Region Nahe und Hunsrück - hat einstimmig eine Tarifforderung beschlossen, die eine Erhöhung von 7 Prozent sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten vorsieht. Vor diesem Hintergrund wurde die zweitägige Konferenz organisiert.
Jürgen Kerner, der 2. Vorsitzende der IG Metall, betonte in seiner Rede die Bedeutung dieser vereinten Anstrengung. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Arbeitgeber sich still und heimlich von diesem Standort verabschieden. Umbau - das geht mit uns. Abbau - das heißt Konflikt mit der IG Metall," unterstrich Kerner. Er betonte, wie entscheidend es sei, jetzt in die Auseinandersetzung zu gehen und für den Erhalt des Industriestandorts Deutschland zu kämpfen.
Die jüngsten Äußerungen des Verhandlungsführers Marquardt von Südwestmetall, „Selbst die Zahl null wäre zu hoch," verdeutlichen, dass eine harte Auseinandersetzung bevorsteht. Sie unterstreichen die Bedeutung, auch regional entschlossen in die bevorstehenden tariflichen Verhandlungen zu gehen. „Mit der Bündelung unserer Kräfte in der Region sind wir trotz der bevorstehenden harten Auseinandersetzungen zuversichtlich. Wir sind gut vorbereitet und entschlossen,“ erklärt Ingo Petzold, Geschäftsführer der IG Metall Bad Kreuznach.