04.12.2024 | Auf Empfehlung der Tarifkommission haben die IG Metall Mitglieder auf ihrer Mitgliederversammlung am 27. November in Simmern eine Forderung nach einem Sozialtarifvertrag einstimmig beschlossen.
Die Forderung nach einem Sozialtarifvertrag ist notwendig, weil der Arbeitgeber die Schließung, bzw. die Verlagerung des Standortes Simmern verkündet hat. Die Geschäftsleitung hat eine Verlagerung u. a. in das Rhein-Main-Gebiet (Rüsselsheim) ins Auge gefasst. Konkrete Pläne dazu liegen weder der IG Metall noch dem Betriebsrat vor. „Es ist der richtige Schritt, dass wir als IG Metall unsere Forderung einstimmig beschlossen haben. Wir sind jetzt bereit, in die Auseinandersetzung zu gehen und für unsere Ziele auch zu streiken. Wenn es notwendig wird, auch länger zu streiken als wir es bei Boge kennen. Wir wollen mit der Geschäftsleitung über die Zukunft von Boge verhandeln", so Ingo Petzold, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Bad Kreuznach.
Das Gerücht einer Schließung geisterte schon länger durch die Räume von Boge in Simmern. Auf der letzten Betriebsversammlung ließ dann die Geschäftsleitung die Katze aus dem Sack. Die Beschäftigten sind wütend über die Ankündigung des Arbeitgebers. Auch darüber, dass man kühl verkündete, dass man von den Beschäftigten erwarte bei einer Verlagerung nach Rüsselsheim den weiten Weg in Kauf zu nehmen. „Man mutet den Beschäftigten aus Simmern zu, jeden Tag nach Rüsselsheim zu fahren. Die Fahrzeit dauert über eine Stunde, in den Stoßzeiten nicht selten 1,5 Stunden. Das bedeutet jeden Tag bis zu 3 Stunden Fahrzeit. Viele Beschäftigte haben Familie, müssen Kinder erziehen oder Angehörige pflegen. Wie soll das funktionieren“, kritisiert der Betriebsratsvorsitzende Kay Wohlfahrt die Pläne der Geschäftsleitung.