DGB-Kreisvorstand bei der Firma Boge Elastmetall

Tarifverträge und Tarifbindung elementar wichtig für Standortsicherung

12.03.2020 | Das erste Treffen des DGB-Kreisvorstandes Rhein-Hunsrück fand auf Einladung des Betriebsrates bei der Firma BOGE Elastmetall GmbH in Simmern statt. Nach einer inhaltlichen Einführung durch den Betriebsratsvorsitzenden und Zweiten Bevollmächtigten der IG Metall Bad Kreuznach, Kay Wohlfahrt, hatten die DGB-Kreisvorstandsmitglieder Gelegenheit, sich bei einer Betriebsführung einen persönlichen Eindruck von Arbeitsplätzen und Produktionsablauf zu verschaffen.

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Inhaltlicher Höhepunkt des DGB-Treffens waren die Ausführungen von Kay Wohlfahrt zum Zukunftssicherungs-Tarifvertrag zwischen der Firma BOGE und der IG Metall Bad Kreuznach.

"Wie es der Name schon sagt, sichert dieser Tarifvertrag den BOGE-Standort in Simmern bis Juli 2024 und damit die Arbeitsplätze von dann mindestens 350 Kolleginnen und Kollegen im Werk selbst und in der Logistik. Das ist ein Erfolg für die Mitbestimmung und zeigt wieder einmal deutlich, wie wichtig Tarifverträge und Tarifbindung sind“, so Kay Wohlfahrt.

500 Arbeitsplätze standen auf dem Spiel

Denn die Ausgangslage für das BOGE Werk in Simmern sei bei Verhandlungsbeginn nicht gerade rosig gewesen. Das Szenario reichte von der Schließung des Werkes und dem Verkauf der Liegenschaft bis zum Outsourcing des kompletten Bereiches Logistik und der Instandhaltung. Damit standen zum damaligen Zeitpunkt über 500 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

„Das wäre natürlich ein herber Schlag für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen gewesen und nicht zuletzt auch für den Industriestandort Simmern, denn die Firma BOGE gehört seit 1973  mit zu den größten Arbeitgebern in der Region“, beschreibt Kay Wohlfahrt die Ausgangslage.

Tarifverträge und Tarifbindung wichtig für Standortsicherung

Nur intensive Verhandlungen zwischen der Firma und der IG Metall hätten dieses schlimme Szenario schließlich abgewendet und zu einem Tarifvertrag geführt, der – auch unter Einbringung von erheblichen  Arbeitnehmerbeteiligung – die Zukunft für das Unternehmen sowie der Beschäftigten am Standort Simmern sichert. Verhandlungen auf Augenhöhe sind allerdings nur zwischen gleichberechtigten Partnern möglich. Wohlfahrt: „Das geht nur mit Tarifbindung, Tarifvertrag und einer organisierten Belegschaft!“

Am Beispiel der Standortsicherung des BOGE Werkes in Simmern werde deutlich, wie wichtig es für die regionale Wirtschaftsstruktur sei, dass die ortsansässigen Unternehmen tarifgebunden sind, d.h. einem Arbeitgeberverband angehörten. Dazu Georg Henschel, DGB-Kreisvorsitzender: „Deshalb fordert der DGB Rhein-Hunsrück die Kommunalpolitik auf Kreis- und Verbandsgemeindeebene zum wiederholten Male auf, ihre Wirtschaftsförderung an eine vorhandene Tarifbindung zu knüpfen. Das geht im Zusammenhang mit der Ansiedlung von neuen Unternehmen, aber auch bei der eigenen Auftragsvergabe.“

Öffentliche Aufträge im Rhein-Hunsrück-Kreis nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergeben

Alleine der Rhein-Hunsrück-Kreis habe für 2020 Ausgaben allein für Investitionen von etwas mehr als 10 Millionen Euro geplant. „Die öffentliche Hand hat eine erhebliche Marktmacht. Wir erwarten, dass sie diese Macht einsetzt, um gute Arbeit zu unterstützen. Wir fordern deshalb, dass öffentliche Aufträge im Rhein-Hunsrück-Kreis nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergeben werden.“, erklären Wohlfahrt und Henschel abschließend.

 

 

Von: ct

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