Warnstreik bei DFH in Simmern

Am Freitag legten rund 150 Beschäftigte bei der Deutschen Fertighaus Holding (DFH) in Simmern im Hunsrück die Arbeit nieder. „Dadurch dass Ihr heute hier draußen seid, demonstriert Ihr, dass Ihr hinter unserer gemeinsamen Forderung steht“, erklärt Christian Möckel von der IG Metall Bad Kreuznach, der den Beschäftigten über die Tarifverhandlungen berichtet: Seit Ende November laufen die Tarifverhandlungen in der Holz- und Kunststoffindustrie. Und erst diese Woche haben die Arbeitgeber ein erstes „Angebot“ vorgelegt – nicht in Rheinland-Pfalz, sondern in Niedersachsen: 700 Euro Inflationsausgleichsprämie. Eine dauerhafte prozentuale Erhöhung soll es erst Anfang 2025 geben – um lediglich 2,5 Prozent. Die Laufzeit: 25 Monate.  

Das haben die Kolleginnen und Kollegen deutlich und laut mit Pfiffen und Buh-Rufen kommentiert. „Mit Wertschätzung hat dieses Angebot der Arbeitgeber nichts zu tun“, kritisiert Möckel. „Und das Geld muss auch zum Leben reichen, zum Tanken und Einkaufen.“
Der Fachkräftemangei ist auch hier spürbar, immer mehr Beschäftigte kündigen von sich aus, macht der Betriebsratsvorsitzende Dietmar Mohr in seiner Ansprache klar. „Sie sind in andere Betriebe gewechselt, etwa in die Metall- und Elektroindustrie, wo sie mehr Geld bekommen, wo es 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie gibt. Auch unsere Auszubildenden gehen weg. Wir machen uns wirklich Sorgen um die Zukunft. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in Rente gehen: Wer soll die Arbeit dann noch machen?“, kritisiert Mohr. „Wir brauchen Lohnerhöhungen. Und die werden nicht von allein kommen, sondern wir müssen dafür einstehen. Das ist gelebte Demokratie.“
Auch aus anderen Betrieben in der Region sind Delegationen hier – von Comp Air und Boge in Simmern. Von Continental in Rheinböllen. Und vom Autozulieferer Musashi in Bad Sobernheim auf der anderen Seite des Hunsrücks. 

Bericht auf IG Metall.de